Kennen Sie den PCF Ihrer Verpackung?
Unabhängig davon ob Sie Verpackungen entwerfen, herstellen oder einkaufen: Sie werden für jede einzelne das Gewicht, die Abmessungen und die Kosten/ den Preis kennen. Aber kennen Sie auch den PCF?
Wenn nicht, könnte es an der Zeit sein, sich damit zu beschäftigen. Denn es wird der Tag kommen, an dem Sie danach gefragt werden, welchen CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) die von Ihnen hergestellte/ genutzte Verpackung verursacht – von Ihren Kunden, von deren Endkunden oder auch vom Wirtschaftsprüfer, der Ihre CSRD-Bilanzierung testiert.
Für diese Aufgabe gibt es Software und Dienstleister. Das Ergebnis kann spannend sein, vor allem beim Vergleich: In welchem Produkt stecken mehr Treibhausgas-Emisisonen – in einem Plastiktray oder einer Pappschale? Wie steht es um den PCF von Mehrwegsystemen? Oder von Rezyklaten und biobasierten Materialien?
Die CO2-Emissionen des eingesetzten Werkstoffs sind in Materialdatenbanken hinterlegt. Den Einfluss, den typische Verarbeitungsverfahren wie Spritzgießen, Bedrucken, Kleben etc. haben, kann man auch überschlägig ermitteln.
Hinzurechnen muss man aber die klimarelevanten Effekte, die z.B. der Transport verursacht. Heraus kommt dann (näherungsweise) ein Wert, den man in die eigene Dokumentation – sprich: in den künftig verpflichtenden Nachhaltigkeitsbericht – übernehmen oder aber den Kunden zur Verfügung stellen kann. Und wie rechnet man die Lebensdauer in die CO2-Bilanz ein?
Spannend wird es aber auch bei der Auswahl (oder beim Design bzw. bei der Entwicklung) von Verpackungen. Dann kann man die CO2-Bilanzierung pro-aktiv nutzen, verschiedene Konzepte vergleichen und z.B. prüfen, wie man den Fußabdruck der Verpackung verringern kann, ohne ihre Funktion zu beeinträchtigen oder die Kosten nach oben zu treiben.
Der kurze Blick auf das Thema „Product Carbon Footprint“ zeigt: Hier gibt es Fragen über Fragen und somit großen Diskussionsbedarf. Jedes Unternehmen in der Wertschöpfungskette der Entwicklung, Produktion und Nutzung von Verpackungen muss sich erstens damit beschäftigen und sollte zweitens diese Verpflichtung auch zum Optimieren von Verpackungen nutzen. Nicht nur weil die CSRD-Richtlinie eine Strategie Richtung „Netto Null“ verlangt, sondern auch weil damit das große Themenfeld Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft adressiert wird – und das kann klare Vorteile im Wettbewerb bringen. Mit dem PCF wird Nachhaltigkeit ganz konkret und messbar.