Nachhaltige Verpackungen: Darf es etwas teurer sein?

Der Verbraucher, so vermitteln es viele Studien, ist ein Sparfuchs. Er (oder sie) schaut in erster Linie auf den Preis und nichts anderes. Dass Hackfleisch für 3,50 Euro pro kg  eher nicht nach den strengsten Richtlinien der Nachhaltigkeit und des Tierwohls entstanden sind, liegt auf der Hand – gekauft wird es. Und wenn die Milchbauern bei den Discountern höhere Preise fordern, weil der Liter Milch für 35 Cent pro Liter einfach nicht kostendeckend erzeugt werden kann, hören sie das Argument: Mehr will der Verbraucher nicht zahlen.

Teurere Verpackungen? Gern wenn sie nachhaltig sind

Umso erstaunlicher ist ein Ergebnis von gleich zwei aktuellen Studien zur Marktakzeptanz von nachhaltigen Verpackungen. Diese Verpackungen werden nicht nur als solche erkannt und geschätzt. Der Verbraucher ist sogar bereit, dafür mehr Geld auszugeben.

Zwei Studien als Beleg

Die erste Studie mit dem Titel „Nachhaltige Produktverpackungen“ kommt von der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partner. Knapp drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Nachhaltigkeit ein Kriterium bei der Bewertung der Verpackung ist. Mehr noch: Sie sind auch bereit, für solche Verpackungen einen Mehrpreis von durchschnittlich 6,5% zu bezahlen.

Die zweite Studie hat das Marktforschungsunternehmen Karmasin im Auftrag des Papier- und Verpackungsherstellers Mondi durchgeführt. Hier ist das Ergebnis ganz ähnlich. Vier von fünf Befragten legen Wert auf die umweltfreundliche Entsorgung von Verpackungen – und sie sind bereit, dafür mehr Geld auszugeben. 

Da ist Luft für Verbesserung!

Aus Sicht der verpackenden Industrie zeigen die beiden Umfragen: Da ist „Luft“ für Verbesserung. Der Trend zur nachhaltigen Verpackung ist eindeutig bei den Konsumenten angekommen. Außerdem – auch das ein Ergebnis der Studie von Simon, Kucher & Partner – wird mehr Information über die Verpackung erwünscht, und generell ist das Interesse an diesem Thema gestiegen.

So kann man sich unterscheiden

Das bedeutet: Wer seine Produkte nachhaltig verpackt, indem er recycelte oder recyclebare Materialien einsetzt, der punktet bei den Konsumenten. Er kann sich einen Vorteil verschaffen, der auf das Produkt und die Marke einzahlt. Und: Kostenaspekte sind – wenn die Umfragen repräsentativ sind – gar nicht so relevant wie vielleicht gedacht.  Im Gegenteil: Ein nachhaltig verpacktes Produkt ist wertiger, d.h. „mehr wert“. Es darf, das zeigen die Umfragen, deshalb mehr kosten.

Das sollte eine Steilvorlage sein für alle, die über Gestaltung einer Produkt- oder Versandverpackung (mit)entscheiden. Sie haben die Gelegenheit, Innovationen umzusetzen und einen Wunsch ihrer Kunden zu erfüllen, indem sie auf Nachhaltigkeit setzen.

Wo gibt es Anregungen?

Die nächste logische Frage lautet: Wo erhalten die Entscheidern Anregungen für die Umsetzung dieses Plans? In normalen Zeiten würde man antworten: auf Verpackungsmessen wie der EMPACK. Dort präsentieren sich leistungsfähige Hersteller von Maschinen und (recyclebaren) Verpackungsmaterialien sowie Verpackungsdienstleister, die auch ihre Ideen in die Zusammenarbeit mit den Kunden einbringen.

Leider sind die Zeiten nicht normal, deshalb musste die EMPACK – wie so viele andere Industriemessen auch – auf nächstes Jahr verschoben werden. Aber es gibt eine Alternative zum Live-Austausch: Von 18. – 19. Mai 2021, also sehr bald, finden Online Days powered by EMPACK statt, die das kommunikative Angebot der Messe auf die Schreibtische der Community – ob im Büro oder im Home Office – verlagern. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.empack-dortmund.de/de/onlinedays/

Beitrag teilen:

LinkedIn
Facebook
Twitter
XING